Zurück zur Übersicht

Das Weihnachtswunder von Texas

Blog, Schwere Zeiten

Heute kommt mal eine ganz persönliche Geschichte, die für mich wunderbar zu den Wunderberichten der Bibel passt. Jedenfalls habe ich das so empfunden.

Ich lebte damals mit meinen drei Kindern in Texas, und wir hatten schweren Herzens beschlossen, zurück nach Deutschland zu gehen. Der Grund war eine schlimme Scheidung, der Kindesmisshandlung und Fremdgehen meines Exmannes vorausgingen.

Es war unser letztes Weihnachten in Texas. Im März sollte es nach Deutschland gehen. Scheidung, fehlender Unterhalt und Umzugsplanung, hatten mich sprichwörtlich ohne Cent zurückgelassen. Mir tat es unheimlich weh, dass es wohl das traurigste Weihnachtsfest werden würde. Und dann war Heiligabend da, der Tag, den alle Kinder so sehr herbeisehnen – meine auch. Mir grauste vor dem Gedanken an ihre enttäuschten Gesichter. Denn bei uns gab es nur einen kleinen künstlichen Baum, der schon lange ausgedient hatte, ein Päckchen von der lieben Oma aus Deutschland und ein ganz einfaches Essen, weil einfach kein Geld da war. Ich konnte mir keine Geschenke für die Kinder leisten. Das tat weh. Vorfreude? Nein, nur Trauer und Reue.

In unserer Zeit in Texas gingen wir in eine Baptistengemeinde. Einige der Menschen wussten zwar um meine Scheidung, aber nicht um die anderen desaströsen Umstände. Gegen 14 Uhr an diesem Heiligabend klingelte mein Telefon. Am anderen Ende der Leitung war der Pastor dieser Gemeinde. Er wollte wissen, ob ich zu Hause wäre, was ich bestätigte. Daraufhin erklärte er mir, dass er vorbeikommen wolle, aber ich solle alleine vor die Haustür kommen und die Kinder im Haus lassen.

Als er vorfuhr, ging ich also vor das Haus. Er öffnete seinen Kofferraum und meinte: "Dann hilf mir mal beim Ausladen. Das ist alles für euch." Mir kamen die Tränen, und das ist untertrieben. Ich heulte. Der gesamte Kofferraum war voll mit Tüten und Geschenken. Sogar sämtliche Zutaten für ein typisch amerikanisches Weihnachtsessen befanden sich darin. Ich war wirklich total überwältigt und sprachlos, denn das hätte niemand wissen können.

Es wurde letztendlich ein Weihnachten, wie wir es wohl noch nie erlebt haben. Ich glaube nicht, dass meine drei Kinder jemals zuvor oder danach so viele Geschenke bekommen haben. Dieses Weihnachten war besonders, denn wir erlebten Gottes Liebe und Freundlichkeit hautnah. Und auch die Liebe von Menschen, die uns kaum kannten. Wir durften erleben, dass er uns sieht, wenn wir meinten, dass wir ganz alleine wären. Und es machte noch etwas mit uns: Es machte uns dankbar!

Weihnachten ist das Fest der Liebe, aber in allererster Linie ist es das Fest der Liebe Gottes zu uns. Jesus kam auf diese Welt, um uns Hoffnung und Rettung zu schenken. Denn er weiß, wie es jedem von uns geht. Wo wir zerbrochen sind, schuldig geworden sind, einsam, krank oder verzweifelt sind. Und aus all dem will er uns befreien. Im Lukasevangelium steht ein Zitat aus Jesaja, wo es heißt: "Der Geist des Herrn ruht auf mir, weil er mich gesalbt hat. Er hat mich gesandt, Armen die gute Botschaft zu bringen und Gefangenen die Freiheit. Ich soll Blinden sagen, dass sie sehen werden und Zerbrochenen, dass sie frei werden von Schuld" (Lukas 4,18).

Jesus verließ den Himmel und die ganze Pracht dort, um zu uns in diese Welt zu kommen, in unser Versagen, in unseren Schmutz. Er kam als Immanuel - Gott mit uns. Im Johannesevangelium lesen wir: "Er kam in sein Eigentum, aber sein eigenes Volk nahm ihn nicht an. Doch allen, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden" (Johannes 1,11-12).

Du musst nicht erst perfekt sein und dein ganzes Leben in Ordnung gebracht haben, um sein Angebot anzunehmen. Alles was es braucht, ist ein einfaches Gebet: "Ja, Herr Jesus, ich glaube an dich und dass du für mich gestorben bist. Bitte komm du in mein Leben."

Melde dich gerne bei uns, wenn du Fragen hast oder Hilfe brauchst. Ich wünsche dir von Herzen gesegnete Weihnachten!

 

Daniela Bernhardt-Lohfink

 

Copyright Foto: Evgeniy Kalinovskiy/stock.adobe.com

Zurück zur Übersicht