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Die Hiobs-Botschaft

Blog, Schwere Zeiten

Diese Vertiefung bezieht sich auf das Video "Hiobs-Botschaft oder Hiobs Botschaft". Sieh es dir doch gerne erst an, ehe du diese Vertiefung liest.

Aus unserem täglichen Sprachgebrauch kennen wir das Wort "Hiobsbotschaft" - sprich, eine Neuigkeit, die uns (im besten Fall) erschrickt. Aber sie kann auch dazu führen, dass unser Leben so richtig aus den Fugen gerät, sei es der plötzliche Tod eines Angehörigen, der Verlust des Arbeitsplatzes, eine Scheidung oder schwere Krankheit. Genau das ist Hiob passiert - eine der tragischsten Figuren in der Bibel.

Ihm widerfährt quasi alles, was man seinen ärgsten Feinden nicht wünscht - der Tod seiner Kinder, der Verlust seines Besitzes, eine unheilbare Krankheit und eine Frau, die die Nase voll hat. Und dann noch seine sogenannten Freunde, die ihn beschimpfen, psychisch zusetzen und zwar als gefühlten Dauerzustand. Die Konversationen zwischen seinen Freunden und Hiob können wir in etlichen Kapiteln des biblischen Buches nachlesen.

Hiob landet schließlich in einer massiven Identitätskrise, die seine persönliche, religiöse und soziale Identität betrifft. Er ist ein Häuflein Elend und weiß nicht mehr, wer er eigentlich ist. Solch eine Krise bei einem Menschen zur Zeit des Alten Testaments hatte auch immer eine religiöse Dimension. So wurde für Hiob die Erschütterung seiner persönlichen Identität auch zu einer Krise des Glaubens. Für Hiob bestand kein Zweifel, dass Gott selbst es war, der ihm all das Leid und Unrecht zufügte. Und scheinbar hörte Gott Hiobs Rufen und Verzweiflung nicht einmal, denn er kam ihm nicht zur Hilfe. Es scheint, als hätte Hiob seine gesamte Identität verloren. In diese Situation herein, wird Hiob aber auch bewusst, dass es nur noch ein einziges Fundament in seinem Leben gibt, das immer noch trägt - das Festhalten an Gott. Und das trotz seiner großen Verzweiflung. Ein Stück seiner Identität des Glaubens ist immer noch da, weil er in allem immer noch das ständige Gespräch mit Gott suchte.

Und trotz allen Leides, lesen wir im 19. Kapitel: "Doch ich weiß, dass mein Erlöser lebt, er steht am Schluss über dem Tod ... ihn selbst werde ich sehen, ja, meine Augen schauen ihn an; er wird kein Fremder für mich sein. Ich sehne mich von Herzen danach" (V. 25+27). Und was hat das mit uns zu tun?

In diesem Leben werden wir immer wieder Dinge erleben, die uns zu schaffen machen. Egal ob du bereits an Gott glaubst oder nicht - immer wieder hören wir: "Warum lässt Gott all das Leid zu?" Ganz ehrlich? Wir wissen es nicht. Wir können versuchen, menschliche Antworten darauf zu finden. Dennoch, davon bin ich überzeugt, werden viele Dinge erst dann beantwortet werden, wenn dieses Leben hier vorbei ist. Auch ich verstehe vieles nicht. Verstehe nicht, warum beispielsweise mein Vater so früh sterben musste, warum mein Kind misshandelt wurde und noch immer darunter leidet. Aber ich weiß, dass Jesus da ist. Und er hat nicht nur meine und deine Fehler ans Kreuz getragen, sondern auch unseren ganzen Schmerz. Das bedeutet nicht, dass es nicht mehr wehtut. Aber es bedeutet, dass es da jemanden gibt, der diesen Schmerz sich zu eigen gemacht hat, ihn selbst empfindet.

Vielleicht kennt ihr das ja auch. Man erlebt etwas Schlimmes und alle tröstenden Worte, die Freunde oder Familie uns sagen, hören sich platt an. Man ahnt, dass nur jemand, der selbst etwas Schlimmes erlebt hat, wirklich nachvollziehen kann, wie es uns geht. Und genau das kann Jesus! Weil er den ganz Schmerz, das ganze Leid und die ganzen Sünden der Welt auf sich genommen hat. Er weiß, wie es uns geht und wie wir uns fühlen.

Wenn du ihn noch nicht kennst, melde dich doch gerne bei uns mit deinen Fragen.

 

Daniela Bernhardt-Lohfink

 

Dieser Artikel ist eine Vertiefung zu dem Video "Die Hiobs-Botschaft".

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