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Die Zwischenzeit: Was geschah zwischen Kreuzigung und Auferstehung?

Blog, Die Bibel kennenlernen

Für die Zeit zwischen der Kreuzigung und der Auferstehung wollen wir uns heute mal mit einigen der „Sicherheitsmaßnahmen“ befassen, die vorgenommen wurden, damit die Anhänger Jesu ja keinen Schindluder mit dem Leichnam Jesu treiben konnten. Bis heute hält sich ja die Behauptung, dass Jesus nicht von den Toten auferstanden sei, sondern dass seine Jünger und Anhänger den Leichnam einfach gestohlen hätten. Aber war das überhaupt möglich? Ich wage zu behaupten, nein, es war nicht möglich.

Die Sicherheitsmaßnahmen:

1. Jesus Christus wurde durch Kreuzigung hingerichtet, eine der wirkungsvollsten und grausamsten Hinrichtungsmethoden, die jemals erdacht wurden. Lies doch dazu die Vertiefung zum Thema „Kreuzigung“.

2. Der Leib Christi wurde in einem Felsengrab bestattet. Jüdische Gräber hatten normalerweise einen 1,30 bis 1,50 hohen Eingang. Im Johannesevangelium lesen wir, dass sich Johannes und auch Maria „vorbeugen“ mussten, um in das Grab zu schauen (Johannes 20,5.11). Vor den Grüften war eine Furche oder Rinne in den Fels gehauen worden, die den Stein hielt, der die Gräber verschloss. Wenn der Block, der den Stein hielt, entfernt wurde, rollte der Stein hinunter und legte sich von selbst vor die Öffnung des Grabes.

3. Gemäß der jüdischen Begräbnisbräuche, wurde Jesu Leichnam in mehr als 100 Pfund Balsam und Tücher eingewickelt. Der babylonische Talmud berichtet uns, dass das Waschen des Leichnams für ein ordentliches Begräbnis so wichtig war, dass diese Waschung sogar am Sabbat erlaubt war. Historische Berichte zu den verwendeten Spezereien sagen uns Folgendes über die Bestattung berühmter Persönlichkeiten. So wurde bei Gamaliel, bei dem Saulus von Tarsus studierte, 86 Pfund Spezereien verwendet. Josephus, der jüdische Historiker, berichtet, dass beim Tod von Herodes 500 Diener notwendig waren, um die Spezereien zu tragen. Vielleicht fragst du dich jetzt, was das mit einer Sicherheitsmaßnahme zu tun hat?! Stimmt, es ist keine ganz offensichtliche Sicherheitsmaßnahme, aber: Wollte man den Leichnam stehlen, würde das Abwickeln des ganzen Gewichts eine relativ lange Zeit in Anspruch nehmen, 100 Pfund Extragewicht sind beim Tragen auch nicht gerade ohne, wenn man eine Leiche wegtragen will. Und sollte Jesus tatsächlich nur scheintot gewesen sein, wie manche immer wieder gerne behaupten, wäre er spätestens unter all den Tüchern erstickt. Denn Atmen war nicht mehr möglich.

4. Der Stein, der vor das Grab gerollt wurde, wog ca. 2 Tonnen. Sowohl Matthäus als auch Markus berichten von einem sehr großen Stein. Ingenieure aus Georgia reisten nach Israel und berechneten das Volumen des Steins, das notwendig war, um einen Eingang von 1,30 bis 1,50 m Höhe zu verschließen. Sie kamen auf ein Mindestgewicht von 1500 bis 2000 kg. Wie oben beschrieben, machte eine Furche oder Rille es möglich, dass der Stein selbst an die richtige Stelle rollte.

5. Eine römische Sicherheitswache, eine sehr wirkungsvolle Kampfeinheit, wurde zur Bewachung aufgestellt. In Matthäus 27,63.64 lesen wir, dass Pilatus den Priestern und Pharisäern eine Wache zur Verfügung stellte. Daher können wir davon ausgehen, dass es sich hierbei um eine römische Wache handelte. Eine römische Wacheinheit bestand in der Regel aus 4-16 Männern. Jeder von ihnen war ausgebildet, um 4 m² Boden zu bewachen. Außerhalb eines Gefängnisses ist eine Truppenstärke von 16 Männern zu erwarten. Vier Männer wurden dann unmittelbar vor dem zu schützenden Objekt platziert. Die anderen 12 schliefen in einem Halbkreis vor ihnen, mit den Köpfen nach innen. Diebe hätten somit zunächst über die 12 Schlafenden steigen müssen. Alle vier Stunden wurde eine neue Vierereinheit geweckt und es wurde rotiert.

   Sollte es sich wider Erwarten um die Tempelwache gehandelt haben, die das Grab bewachte, so bestand hier eine Einheit aus 10 Mann. Wurde ein Mitglied der Wache nachts schlafend angetroffen, wurde er geschlagen und samt seinen Kleidern verbrannt. Einem Mitglied der Tempelwache war es verboten, sich während der Dienstzeit zu setzen oder anzulehnen.

7. Das Grab wurde mit der offiziellen Autorität und dem Zeichen Roms versiegelt. Davon lesen wir in Matthäus 27,66. Dieses Siegel konnte nur in Gegenwart der diensthabenden römischen Wache am Stein befestigt werden. Sinn dabei war es, dass niemand den Grabinhalt anfassen konnte. Nach einer Kontrolle des Grabes, spannte man ein Seil über den Stein. Dieses wurde dann an den Enden mit Siegelton befestigt. Diese Tonklumpen wurden schließlich mit dem offiziellen Zeichen des römischen Statthalters versiegelt. Eine ähnliche Beschreibung dieses Verfahrens lesen wir bereits in Daniel 6,18.

Wir sehen also, dass alles Menschenmögliche unternommen wurde, um sicherzustellen, dass Jesus im Grab blieb.

Einige der Informationen stammen aus dem Buch *Die Tatsache der Auferstehung* von Josh McDowell,2001, CLV-Verlag.

 

Daniela Bernhardt-Lohfink

 

Dieser Artikel ist eine Vertiefung zu den Tagen 1-4 unseres Adventskalenders "Die Reise zur vergessenen Weihnacht".

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