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Gottes Plan gewinnt an Fahrt, Teil 2

Blog, Die Bibel kennenlernen

Was geschah nun aber nach dem Sündenfall? Hatten die Menschen nach Adam und Eva kapiert, dass es so nicht weitergehen konnte? Nein. Wir lesen vom ersten Mord in der Geschichte der Menschheit und der Sintflut. Manches davon scheint uns total unverständlich. Wenn wir aber genauer hinschauen und bereit sind, mit einem offenen Herzen diese scheinbar katastrophalen Berichte zu lesen, dann können wir auch immer wieder Gottes Güte und Gnade erkennen.

Und dann kommt eine etwas merkwürdige Geschichte: Der Turmbau zu Babel. Nach der Sintflut hocken die Menschen alle zusammen, sprechen eine Sprache und denken bei sich, "Hier ist es toll, hier lassen wir uns nieder. Lasst uns eine Stadt mit einem Turm bauen, der bis in den Himmel reicht. Das soll ein Denkmal unserer Erhabenheit sein. Es wird verhindern, dass wir uns auf der ganzen Welt zerstreuen" (nach 1. Mose 11,3-4). Gott sieht ihrem Treiben zu und greift ein. Er gibt den Menschen verschiedene Sprachen. Was geschah? Sie konnten sich nicht mehr verständigen und der Bau konnte nicht beendet werden. Diese Stadt hieß übrigens "Babel" - darin klingt das hebräische Wort für verwirren an.

Was war denn das Problem, das Gott mit diesem Bau hatte? Eigentlich finden wir in diesem Bericht zwei Probleme.

  1. Ungehorsam gegenüber Gottes Auftrag 
    Zweimal gibt Gott in den ersten Kapiteln des 1. Buch Mose den Menschen den Auftrag, die Erde zu bevölkern. So sagt er bereits zu Adam und Eva: "Füllt die Erde und macht sie euch untertan!" (1. Mose 1,28). Und auch nach der Sintflut spricht Gott zu Noah und seinen Söhnen: "Seid fruchtbar, vermehrt euch und füllt die Erde" (1. Mose 9,1) und "bevölkert die Erde" (1. Mose 9,7). Im Bericht des Turmbaus lesen wir jedoch, wie die Menschen planen: "So werden wir verhindern, dass wir uns über die ganze Erde zerstreuen" (1. Mose 11,4). Sie handelten also genau im Gegensatz zu dem, wozu Gott sie aufgefordert hatte. Aber Gott kommt zu seinem Ziel! Er zerstreut die Menschen, indem er ihnen unterschiedliche Sprachen gibt. In diesem Fall bleibt ihnen nichts anderes übrig, als sich nun endlich auf der Erde so zu verbreiten, wie Gott es ursprünglich gewünscht hat.
  2. Schaut mich mal an.
    Schaut mich mal an. Der Turm zu Babel stellte eine großartige menschliche Leistung dar. Doch er war ein Ehrenmal für die Menschen selbst und nicht für Gott. Der wird nämlich von den Menschen nicht einmal erwähnt. Bauen wir uns nicht auch häufig unsere "Ehrenmale"? Teure Kleidung, das neueste Auto, große Häuser, unsere Karriere? Wollen wir damit nicht die Aufmerksamkeit auf unsere Errungenschaften lenken? Grundsätzlich ist dagegen ja auch nichts einzuwenden, aber wenn sie dem Zweck dienen, damit wir unsere Identität und unser Selbstwertgefühl aufbauen, dann nehmen sie den Platz in unserem Leben ein, der eigentlich Gott zusteht.

Diese beiden "Probleme" wiederholen sich bis heute. Wir beziehen Gott überhaupt nicht in unsere Pläne ein. Wir beschäftigen uns nicht mit ihm, seinem Wort und meinen, wir wüssten selbst, was für uns das Beste ist. Wir arbeiten an unseren Karrieren, häufen Besitztümer an und sind mächtig stolz auf unsere Errungenschaften.

Nach der Zerstreuung der Menschen in Babel, erwählte Gott wieder einen Mann und dessen Nachkommen, um seinen Plan durchzuführen. Von ihm lesen wir in der nächsten Vertiefung: Abram, der später zu Abraham wurde.

Gott hat seine ursprüngliche Absicht, die Menschen zu sich zurückzurufen, nie aufgegeben. Durch Jesus Christus, der Nachkomme Abrahams, erfüllte sich dieser Erlösungsplan Gottes. Jeder Mensch kann durch Jesus einen Neuanfang bekommen.

Bleib also gerne an den Videos und den Vertiefungen dran.

 

Daniela Bernhardt-Lohfink

 

Dieser Artikel ist eine Vertiefung zu den Tagen 8-9 unseres Adventskalenders "Die Reise zur vergessenen Weihnacht".

 

Copyright Foto: konstantin_sl/stock.adobe.com

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