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Johannes der Täufer

Blog, Die Bibel kennenlernen

Johannes der Täufer wird uns in allen vier Evangelien vorgestellt. Und vielleicht wirkt er auf uns wie ein komischer Kauz. Lange Zeit lebte er in der Wüste, trug merkwürdige Kleidung und ernährte sich von noch merkwürdigeren Dingen – Heuschrecken und wildem Honig.  

Er zog durch die ganze Jordangegend und verkündigte allen, die sich in der Nähe befanden, Buße zu tun. Und die Menschen kamen zu ihm ... nicht nur aus den umliegenden Dörfern, sondern aus Jerusalem und ganz Judäa. Gewöhnliche Menschen, aber auch Pharisäer, Zöllner, Menschen, die als Sünder verschrien waren und sogar römische Soldaten. Was muss das für eine einladende Botschaft gewesen sein, dass sie alle zu ihm kamen?! Hören wir doch mal rein, wie sie lautete: „Ihr Schlangenbrut! Wer hat euch eingeredet, dass ihr dem kommenden Zorngericht Gottes entgeht!“ (Lukas 3,7) Die Leute wollten wissen: „Was sollen wir denn tun?“ Und er antwortete ihnen, jeder Menschengruppe, wie sie es brauchten. Hier nur ein Beispiel: „Wer zwei Hemden hat, soll dem eins geben, der keins hat. Wer zu essen hat, soll es mit dem teilen, der nichts hat“ (Lukas 3,11). 

Einige der Zuhörer fingen an zu fragen, ob er vielleicht der Messias sei, aber Johannes verneint. Vielmehr weist er auf den kommenden Messias hin und erklärt, dass er nicht einmal würdig sei, ihm die Riemen der Sandalen zu öffnen. Seine Botschaft machte seine Demut und seinen Gehorsam gegenüber Gott deutlich.  

Und dann begegnet er Jesus selbst und weiß sofort, wer er ist.  

Er sprach die Wahrheit, und während viele seiner Aufforderung, Buße zu tun, nachkamen, weckte er bei anderen Widerstand und Auflehnung. So machte er sich schließlich bei König Herodes und seiner Frau Herodias äußerst unbeliebt, als er Herodes ebenfalls zur Umkehr aufforderte. Herodias war nämlich eigentlich mit dem Bruder des Herodes verheiratet. Herodias war darüber derart wütend, dass sie ihren Mann dazu drängte, Johannes festnehmen zu lassen und zu töten. Herodes hatte Gewissensbisse, aber Herodias setzte ihren Willen durch eine List dennoch durch. Johannes wurde geköpft (Markus 6,14-29). Seine Botschaft konnte sie aber nicht aufhalten. Und derjenige, den er verkündet hatte, war bereits da. Johannes hatte seinen Auftrag erfüllt. 

Was können wir also von ihm lernen? 

- Er hatte die Aufgabe, die Ankunft Jesu zu verkünden. 

- Sein Hauptthema war die Buße, also die Umkehr zu Gott. 

- Er hatte keine Angst vor den Menschen und konfrontierte sie mit ihrer Schuld.  

Außerdem lernen wir, wenn wir Jesus nachfolgen, sind wir nicht vor Gefahren geschützt. Gott garantiert uns auch kein einfaches Leben. Es kann uns also teuer zu stehen bekommen, wenn wir für die Wahrheit einstehen, aber es ist wichtiger, für Jesus zu leben und für ihn einzutreten, als das eigene Leben.
 

Daniela Bernhardt-Lohfink

Dieser Artikel ist eine Vertiefung zum Tag 15 unseres Adventskalenders "Die Reise zur vergessenen Weihnacht".

Copyright Foto: viktoriya/stock.adobe.com

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