Zurück zur Übersicht

Kreuzigung

Blog, Die Bibel kennenlernen

Vielleicht sind wir mit der biblischen Geschichte der Kreuzigung schon so vertraut, dass wir uns gar nicht mehr die Frage stellen, wie das wohl gewesen sein muss. Vielleicht kennen wir die Geschichte aber auch noch gar nicht. Daher wollen wir uns hier einfach mal um die Vorgehensweise bei der Kreuzigung beschäftigen.

Um Jesus hinzurichten, wurde von den Römern eine der schmerzhaftesten Hinrichtungsmethoden angewandt, die je erfunden wurde. Die Kreuzigung war in vielen Nationen des Altertums Brauch, z. B. Assyrien, Medien und Persien. Die öffentliche Zurschaustellung sollte zivilem Ungehorsam vorbeugen und besiegte Feinde verspotten (1. Mose 40,19; 1. Samuel 31,8-13). Wann diese Hinrichtungsmethode aufkam, ist nicht genau belegt. Jedoch wurde sie bereits schon von den Griechen praktiziert, allen voran Alexander dem Großen, der 2000 Menschen kreuzigte, nachdem er die Stadt Tyrus zerstört hatte. Und auch schon in den frühen Tagen der römischen Republik wurde die Kreuzigung zu einem Standardverfahren für die Hinrichtung aufrührerischer Sklaven oder Verbrecher.

Auch nach der Zeit des Neuen Testaments blieb die Kreuzigung die am häufigsten verwendete Strafe für militärische oder politische Verbrechen. Erst nach der Bekehrung von Kaiser Konstantin wurde das Kreuz zu einem heiligen Symbol und das Kreuz als Hinrichtungsmittel aufgegeben.

Eine Hinrichtung durch eine Kreuzigung sollte die Qualen und Schmerzen vergrößern. Oftmals war ein Verurteilter schon durch die vorausgegangene Misshandlung erschöpft. Das Opfer wurde dann auf Holzbalken in Form eines Kreuzes gelegt. Anschließend wurden Nägel durch die Handgelenke geschlagen. Auch durch die Füße wurde ein Nagel geschlagen. Wenn dann das Kreuz aufgerichtet wurde, lag das gesamte Körpergewicht auf diesen Nägeln, was unglaubliche Schmerzen verursachte. Durch die hängende Position konnte das Opfer nicht mehr richtig atmen und muss sich daher auf dem Nagel, der durch die Füße ging, aufrichten, was wiederum zu quälenden Schmerzen führte.

Natürlich wurden irgendwann Arme und Beine müde, was zu Muskelkrämpfen führte. Sich nach oben zu drücken, wurde immer schwieriger, somit auch das Atmen. Die Luft kann zwar noch eingeatmet, aber nicht mehr ausgeatmet werden. Dieser Kreislauf aus unvorstellbaren Schmerzen und dem langsamen Ersticken dauerte viele Stunden lang. Durch das Aufrichten wurde auch die ganze Haut in Mitleidenschaft gezogen. Der Brustkorb füllte sich langsam mit Flüssigkeit und drückte auf das Herz, das inzwischen immer dickeres Blut pumpen musste. Eine mangelnde Blutversorgung des Gehirns und des Herzens setzt ein. Schließlich setzten Schock und Todeskälte ein. Der Verurteilte gab schließlich auf und der Tod war die willkommene Erlösung des Leidens.

Historisch gesehen, wurde es lange Zeit als abwegig dargestellt, dass tatsächlich Nägel für die Kreuzigung verwendet wurden. Allerdings wurden 1968 aus der Zeit Christi Gräber gefunden. In einem von ihnen fand man ein Opfer einer Kreuzigung. Ein 17,5 cm langer Nagel war durch das Fersenbein getrieben und beide Beine waren gebrochen worden. Somit gibt es also auch außerbiblische Quellen über das Verfahren, das bei Kreuzigungen angewandt wurde. Jesu Beine waren nicht gebrochen worden, weil der Henker sah, dass er bereits tot war.

Wir können uns diese Qualen gar nicht vorstellen. Aber Jesus liebte uns so sehr, dass er bereit war, diese Schmerzen und diesen Tod auf sich zu nehmen, damit der Weg zu Gott wieder frei wird. Durch Jesus alleine bekommen wir die Vergebung all unserer Schuld geschenkt. Wir müssen dieses Geschenk nur annehmen. Wenn du Hilfe dabei brauchst oder mit jemandem sprechen möchtest, melde dich doch gerne bei uns.

 

Daniela Bernhardt-Lohfink

 

Dieser Artikel ist eine Vertiefung zum Tag 20 unseres Adventskalenders "Die Reise zur vergessenen Weihnacht".

Zurück zur Übersicht