Möchtest du ein Wunder sehen?

Im Input "Möchtest du ein Wunder sehen" ging es darum, dass jeder von uns ein lebendiges Wunder ist. Glauben wir das? Vermutlich fühlt sich kaum einer so. Aber ich habe eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Die erste lautet: Ich kann und darf glauben, dass ich ein Wunder bin. Die zweite Möglichkeit hingegen lautet: Wenn ich kein Wunder bin, dann bin ich ein Zufall der Natur. Schauen wir doch mal genauer, was ein Wunder überhaupt ist.

Vermutlich denken viele von uns bei einem Wunder an etwas Unerklärbares, Übernatürliches. Einfach etwas, das die normale Ordnung durchbricht. Und wenn dieser Input von Christen kommt, dann ist ja klar, dass es hier wohl um auch um biblische Wunder und die Wunder Jesu geht, oder? Ja, irgendwie schon.

Die Bibel ist voller Wunder: Da stürzt eine gut befestigte Stadtmauer durch Musik und Geschrei ein, ein Typ macht es sich im Bauch eines Fisches bequem und überlebt das Ganze auch noch. Ein Meer teilt sich, damit ein Volk unbeschadet ans andere Ufer kommt und, und, und.

Und im Neuen Testament geht es genauso weiter: Da bringt eine Frau ein Kind zur Welt, obwohl sie noch nie Sex hatte, Männer laufen auf dem Wasser. Ernsthaft jetzt? Und wenn man noch die ganzen Wunder Jesu mitzählt: Blinde und Kranke werden geheilt, Tote auferweckt, Lahme können gehen und 5 Brote und 2 Fische reichen für zigtausende Menschen... Und dann Jesus selbst: Da wird am Kreuz sichergegangen, dass er auch wirklich tot ist. Und drei Tage später ist er von den Toten auferstanden.

Nun ja, der Mensch von Heute meint ja, er könne alles mit den Wissenschaften erklären. Wunder passen da nicht rein, also muss die Bibel eine Märchengeschichte sein.

Vielleicht finden wir eine Gegendarstellung dieser Meinung direkt am Anfang der Bibel, denn wenn wir sie vorne aufschlagen, lesen wir direkt im ersten Vers: "Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde" (1. Mose 1,1).

Dieser Vers sagt aus: Es gibt einen Gott und er hat alles geschaffen. Die große Frage lautet also: Glaube ich das? Oder glaube ich es nicht? Bin ich überhaupt offen für die Möglichkeit, dass Gott existiert?

Wenn ich es glaube, dann sind alle anderen Wunder, von denen die Bibel berichtet, Peanuts dagegen. Dann glaube ich nämlich, dass ich es mit einem Gott zu habe, dessen Macht unbegrenzt ist und somit bei ihm alle Dinge möglich sind. Wenn ich es nicht glaube, dann sind alle Wunder schöne und wundersame Geschichten aus Tausendundeiner Nacht.

Im biblischen Sinne ist ein Wunder aber auch immer eine Offenbarung Gottes. Quasi eine göttliche Mitteilung über sich selbst und seine Absichten. Diese Mitteilungen ziehen sich durch die gesamte Bibel. Sie zeigen uns Gottes Wesen. Er möchte retten, heilen, wiederherstellen, lebendig machen.

Gewiss werden nun einige einwerfen, dass die Bibel doch voller sich widersprechender Aussagen sind. Ist sie das wirklich? Oder habe ich nur schon eine vorgefertigte Meinung? Bin ich überhaupt bereit, ganz unvoreingenommen an die Bibel ranzugehen und sie wirklich mal zu lesen? Oder bleibe ich lieber bei meiner Meinung und suche mir nur die Bibelstellen heraus, die meine Meinung (scheinbar) untermauern?

Liest man den gesamten Psalm 139, dann sieht man, dass auch der Dichter und König David seine Probleme damit hatte, die Wunder und Taten Gottes zu begreifen. So schreibt er z. B. in Vers 6: "Das ist zu wunderbar für mich, es zu begreifen, zu hoch, dass ich es verstehe." Zweifel, Fragen und Glaube schließen einander nicht aus. Und ich darf das Gott auch ganz offen sagen: "Ich kapier es einfach nicht."

Und genau dazu möchte ich auch dich einladen. Bitte doch einfach Gott mal darum, dass er sich dir zeigt. Nimm dir die Bibel mal Buch für Buch vor und lies diese Bücher im Zusammenhang. Wenn du nicht weißt, wo du anfangen sollst oder wenn dir beim Lesen Fragen kommen, dann melde dich doch gerne bei uns. Wir helfen dir gerne.

Daniela Bernhardt-Lohfink

Dieser Artikel ist eine Vertiefung zu dem Video "Möchtest du ein Wunder sehen? | Impuls auf Südtirolerisch".