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Was bedeutet "Neue Schöpfung"?

Blog, Lebenssinn finden, Christlicher Glaube

Vielleicht hast du das Lebensbild von Siegrid geschaut und bist über diesen Vers gestolpert: „Wenn also jemand mit Christus verbunden ist, ist er eine neue Schöpfung. Was er früher war, ist vergangen: Sieh doch, etwas Neues ist entstanden!“ (2. Korinther 5,17)

Am besten nehmen wir uns diesen Vers und dieses Thema Schritt für Schritt vor, denn da steckt eine ganze Menge drin:

1. Wie können wir denn zu ihm gehören oder mit ihm verbunden sein?

Hier können wir uns eine ganz enge und intime Liebesbeziehung vorstellen. Man sagt „Ja“ zu Jesus, ähnlich wie das bei einer Hochzeit der Fall ist. Und wir dürfen ganz sicher sein, dass Jesus sich nie von uns trennen oder sich gar von uns scheiden lassen wird! Alles, was in einer guten Liebesbeziehung zu finden ist, findet sich nun auch in der Beziehung zu Jesus wieder: Man lebt mit ihm, spricht mit ihm, vertraut ihm und ist ihm treu. Du gehörst also zu Jesus, wenn du eine ganz bewusste Entscheidung für ihn triffst. Dazu lädt er jeden von uns ein. Jesus hat uns sein Ja am Kreuz gegeben, als er für unsere Schuld starb.

2. Was ist nun diese neue Schöpfung?

Die neue Schöpfung beginnt in dem Augenblick, in dem wir zu Jesus „Ja“ sagen. Wir sind innerlich zu einen nagelneuen Menschen geworden. Wir haben ein neues Herz geschenkt bekommen. Und nur Jesus kann uns zu diesem neuen Menschen machen, denn er selbst ist der Schöpfer (Johannes 1,10). Im Johannesevangelium finden wir eine Begegnung zwischen Jesus und Nikodemus. Nikodemus hat auch viele Fragen an Jesus, insbesondere, wie denn eine Neugeburt ausschauen sollte, wenn man schon erwachsen ist (Johannes 3).  Durch die Entscheidung für Jesus werden wir zu einem Kind Gottes (Johannes 1,12). Gott sieht nun in dir sein eigenes Kind, das er über alles liebt und dass eines Tages bei ihm im Himmel zu Hause sein wird.

3. Was ist vergangen?

Selbst wenn du diese Entscheidung für Jesus getroffen hast, dann wirst du vielleicht früher oder später feststellen, dass sich eigentlich (noch) gar nichts geändert hat. Warum? Im Brief an die Römer schreibt Paulus folgendes: „Da Christus in euch lebt, wird zwar euer Körper aufgrund der Sünde sterben, aber durch den Geist empfangt ihr Leben, weil ihr von Gott gerecht gesprochen wurdet“ (Römer 8,10 NLB). Das bedeutet, dass wir zwar körperlich sterben werden, wie jeder andere auch, aber nur, um zu einem besseren Leben, dem ewigen Leben bei Gott, zu erwachen. Jesus hat das Opfer am Kreuz für uns gebracht, indem er für unsere Sünden gestorben ist. Oft neigen wir dazu zu denken, dass das nur unsere Sünden der Vergangenheit betrifft und wir ab nun ja sündlos unterwegs sein müssten. Aber das werden wir nicht schaffen. Somit ist Jesus für die Sünden unserer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gestorben. Aber: Was der Vergangenheit angehört, ist die Lust auf die Sünde.

4. Was ist neu geworden?

 Wenn du zu Christus gehörst, dann bist du ein neuer Mensch. Deine Stellung bei Gott hat sich geändert - du bist nun sein Kind. Dein Denken und auch dein Handeln werden verändert. Und auch unser Blick, wie wir die Dinge sehen, wird erneuert. Außerdem wirst du feststellen, dass die Lust an der Sünde vergangen ist. Das heißt aber nicht, dass wir nicht mehr sündigen. Paulus schreibt in seinem Brief an die Römer: „Ich verstehe ja selbst nicht, was ich tue. Denn ich tue nicht das, was ich will, sondern gerade das, was ich hasse“ (Römer 7,15). Der Wunsch, Jesus mehr und mehr zu gefallen und ihm ähnlicher zu werden, wird stärker. Und somit wird die Sünde in unserem Leben auch abnehmen. Auch hier können wir das mit einer Liebesbeziehung vergleichen. Wir möchten dem Gegenüber gefallen. Manch einer hört vielleicht mit dem Rauchen auf, wenn er weiß, dass es dem anderen missfällt. Oder man fährt mit dem oder der Liebsten in die Berge, auch wenn man persönlich das Meer vorzieht. Wir sind also bereit, Opfer zu bringen, um unserer Liebe Ausdruck zu geben. So ist es auch in unserer Beziehung mit Jesus.

Ein Leben mit Jesus zu beginnen, bedeutet, dass du dein altes Leben hinter dir lassen darfst. Alles, was da an Schuld und Sünde war, hat Jesus mit sich an das Kreuz genommen. Dennoch ist es ein Prozess der Veränderung, der nicht über Nacht geschieht. Das liegt größtenteils an uns selbst, denn wir Menschen lassen uns nicht gerne verändern. Somit streiten sich in uns zwei Naturen. Unsere „alte Natur“, die gerne immer noch selbstbestimmt handeln möchte und meint, alles selbst am besten zu wissen. Und dann ist da unsere „neue Natur“, die den Wunsch in uns weckt, Jesus zu gefallen und ihm ähnlicher zu werden.

Hab also einfach auch Geduld mit dir selbst. Einen Vers, der uns dazu ermutigen kann, steht im Brief des Paulus an die Philipper: "Ich bin ganz sicher, dass Gott, der sein gutes Werk in euch angefangen hat, damit weitermachen und es vollenden wird bis zu dem Tag, an dem Christus Jesus wiederkommt" (Philipper 1,6).
 

Daniela Bernhardt-Lohfink

 

Dieser Artikel ist eine Vertiefung zu dem Video "Mein neues Leben".

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