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Was bedeutet "Versöhnung"?

Blog, Christlicher Glaube

Wenn du das Video zum Thema „Versöhnung“ gesehen hast, dann sind dir vielleicht bei dem angeführten Bibelvers einige Fragen gekommen. Zur Erinnerung: In 1. Johannes 4,10 (NeÜ) heißt es: „Die Liebe hat ihren Grund nicht darin, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühnopfer für unsere Sünden gesandt hat.“

Diese Aussage kann uns Probleme bereiten. Gott hat seinen Sohn als Sühnopfer geschickt? Das hört sich nach Blut und Tod an. Richtig! Ganz direkt gesprochen: Jesus starb, weil Gott es so geplant hat.

Dennoch wird in der Bibel auch deutlich, dass Jesus diesen Weg aus eigenem Willen und nicht gezwungener Maßen ging. In Johannes 10,17-18 sagt er: „Und weil ich mein Leben hergebe, liebt mich mein Vater. Ich gebe es her, um es wieder an mich zu nehmen. Niemand nimmt es mir, sondern ich gebe es freiwillig her. Ich habe die Macht, es zu geben, und die Macht, es wieder an mich zu nehmen.“

Den Begriff der Sühne finden wir an vielen Stellen der Bibel, aber am bedeutsamsten ist vermutlich Römer 3,25: „Ihn hat Gott als Sühnopfer öffentlich dargestellt. Durch sein vergossenes Blut ist die Sühne vollzogen worden, und durch den Glauben kommt sie uns zugute. So hat Gott auch den Beweis erbracht, dass er gerecht gehandelt hatte, obwohl er die bis dahin begangenen Sünden der Menschen ungestraft ließ.“ Der Ausgangspunkt der Versöhnung ist immer das Handeln Gottes.

Im 2. Brief an die Korinther lesen wir: „Er hat den, der ohne Sünde war, für uns [d.h. an unserer Stelle] zur Sünde gemacht, damit wir in ihm zu der Gerechtigkeit kommen, mit der wir vor Gott bestehen.“ Dieser Vers macht deutlich, dass am Kreuz ein Rollenwechsel stattgefunden hat. Der Sündlose wird zum Träger der Sünde gemacht, damit die Ungerechten vor Gott so gerecht werden, dass sie vor Gott bestehen können.

Und warum das alles?

Weil Gott absolut heilig und gut ist, kann in seiner Gegenwart nichts Böses oder Sündiges existieren. Daher kann er Sünde auch nicht einfach ignorieren, übersehen oder dulden. Er liebt uns, aber seine Liebe zu uns macht ihn nicht inkonsequent. Durch Jesu stellvertretendes Sühnopfer werden wir freigesprochen.

Wie und worin zeigt sich nun aber diese Liebe Gottes zu uns?

  • Gottes Sorge um uns, weil er uns so sehr liebt.
  • Freiheit zur eigenen Entscheidung. Warum? Gott möchte keine Marionetten. Er möchte, dass wir aus Liebe zu ihm und anderen Menschen heraus handeln.
  • Der Tod Jesu. Seine Liebe zu uns brachte ihn dazu, selbst eine Lösung für das Sündenproblem zu bieten. Das tat er, indem er am Kreuz für uns gestorben ist.
  • Das ewige Leben.  Warum? Gottes Liebe zu uns ist so groß und unendlich, dass er nicht ohne uns sein möchte.

Um mit Gott versöhnt zu leben, braucht es nur eines. Jesus Christus sagt uns ganz deutlich: „Ich bin der Weg! … Ich bin die Wahrheit und das Leben! Zum Vater kommt man nur durch mich“ (Johannes 14,6).

Wenn wir glauben, dass Jesus für unsere Schuld am Kreuz bezahlt hat, dann steht der Weg zu Gott, dem Vater, offen. Dazu musst du nicht erst perfekt sein. So wie du jetzt gerade bist, darfst du zu Jesus kommen. Wenn du mit ihm sprichst, wird er dich hören.

 

Daniela Bernhardt-Lohfink

 

Dieser Artikel ist eine Vertiefung zu dem Video "Wer macht den ersten Schritt?"

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