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Was ist Sünde? (1/2)

Blog, Christlicher Glaube

„Bevor einem nicht von Sünde erzählt wird, weiß der Mensch nichts davon. Genau wie bei Adam und Eva, bevor es ihnen nicht gesagt wurde, wussten sie nichts davon.“ So lautet ein Kommentar, den wir auf eines unserer Videos erhalten haben. Darauf würde ich gerne etwas eingehen.

 

Vielleicht täusche ich mich ja, aber für mich hört sich dieser Kommentar so an, als wären nicht Adam und Eva am Sündenfall schuld, sondern Gott, weil er es ihnen nicht vernünftig kommuniziert hat, was geschehen würde, wenn sie von dem berühmt berüchtigten Apfel essen. Er hat es jedoch kommuniziert, und wenn wir der Bibel Glauben schenken, nicht nur einmal, sondern sogar zweimal. Aber wir Menschen neigen ja gerne dazu, uns „Hintertürchen“ zu suchen. Denken wir doch einmal an Kinder. Da sagt die Mutter: „Es gibt nichts Süßes vor dem Essen.“ Das Kind geht hin und nimmt sich einen Kaugummi. Von der Mutter ertappt, antwortet das Kind grinsend: „Aber das ist doch keine Süßigkeit, oder? Ist ja nicht süß, sondern Pfefferminz, also scharf.“

Gehen wir doch einfach mal davon aus, dass alles, was wir in der Bibel über dieses Ereignis lesen, genauso stattgefunden hat. Ob Gott für Adam und Eva sichtbar war, wissen wir nicht, aber wir wissen aus dem biblischen Bericht, dass sie eine enge Gemeinschaft und Beziehung mit Gott hatten. Er ging mit ihnen im Garten Eden spazieren. Wie bei vielen anderen Büchern, Reportagen und sonstigen Berichterstattungen, gibt es immer Dinge, die im Vorfeld oder unter vier Augen besprochen wurden. Wir bekommen hier nur einen kurzen Einblick in die damaligen Ereignisse.

Wir lesen im 3. Kapitel vom 1. Buch Mose, dass Eva ganz klar zum Ausdruck brachte, dass Gott ihnen gesagt hatte, sie müssten „sterben“, wenn sie von der verbotenen Frucht essen. Auch wenn vielleicht nicht deutlich wurde, wie dieses „Sterben“ aussieht, so war dennoch deutlich, dass es eine Konsequenz gab und sie mussten zumindest damit rechnen, dass sie tot umfallen. Die Schlange hingegen widerspricht und sagt: „So ein Blödsinn. Sterben werdet ihr ganz sicher nicht. Vielmehr werdet ihr den Unterschied zwischen Gut und Böse erkennen und werdet wie Gott selbst sein.“ Auch bei dieser Aussage kommt deutlich zum Ausdruck, dass es „gut“ und „böse“ gibt.

Das Wort Sünde ist mit dem deutschen Wort „Sund“ verwandt, was so viel wie Abgrund oder Graben bedeutet. Das Problem bei Adam und Eva war, dass sie ein Gebot, das Gott ihnen gegeben hatte, übertreten haben. Daraus könnte man nun zwei Schlussfolgerungen ziehen:

  1. Sie waren der Meinung, dass Gott ihnen etwas vorenthielt, was ihnen zustand.
  2. Sie wollten wie Gott selbst sein.

Aber wenn wir mal ganz ehrlich sind, dann sind wir doch auch häufig der Meinung, dass Gott uns etwas vorenthält, oder? Sei es Gesundheit, Reichtum o.ä.
Wir merken, dass es bei der Sünde zunächst um eine grundsätzliche Haltung geht und nicht um einzelne Vergehen. Diese aber entstehen natürlich aus solch einer Haltung. In weiteren Folgen wollen wir der Sache noch weiter auf den Grund gehen.

Wenn du Fragen hast, dann komm doch gerne mit uns ins Gespräch.

 

Daniela Bernhardt-Lohfink

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