Wasch mich!
Im gleichnamigen Video ging es um das „sauber werden auf Kosten anderer“. Das wollen wir uns etwas genauer ansehen. Im ersten Moment könnte bei solch einer Aussage nämlich der Verdacht aufkommen, dass wir wild vor uns hinleben können und andere für unsere Fehler bezahlen müssen.
Aber wenn wir genauer darüber nachdenken, dann geht uns vielleicht der Gedanke durch den Kopf, dass solch eine Reinigung auch schmerzhaft sein kann. Ich denke dabei an meinen Sohn, der als Kleinkind nicht immer nur auf dem Papier malte. Auch Wände und sein eigener Körper fielen seinem Malen zum Opfer. Und leider waren das nicht immer nur leicht abwaschbare Farben. Schon mal versucht, Edding von Armen zu entfernen? Daher musste manchmal regelrecht geschrubbt werden, um die Farbe wieder abzubekommen. Das konnte durchaus etwas wehtun, egal, wie vorsichtig und langsam ich vorging.
Jesus bietet uns seine Vergebung an und möchte uns von aller Schuld reinwaschen. Auch er geht sehr vorsichtig und sanft mit uns um, aber auch diese Reinigung kann schmerzhaft sein. Wir empfinden vielleicht Scham und Reue, wenn Jesus sanft den Finger auf Dinge in unserem Leben legt, durch die wir Gott und andere verletzt und enttäuscht haben und Schuld auf uns geladen haben. Es kann wehtun und uns schwerfallen, wenn wir erkennen, dass wir auch Menschen um Vergebung bitten müssen.
Und dennoch: Es ist befreiend und reinigend! Nicht nur, wenn bei meinem Sohn seine saubere Haut wieder zum Vorschein kam, sondern auch bei uns, wenn wir uns befreit fühlen von den Lasten, die wir mit uns herumgeschleppt haben. Da verschwindet nicht nur Farbe, sondern ein schweres Gewicht.
Die Bibel zeigt uns an verschiedenen Stellen, wie Gott mit unserer Schuld umgeht, wenn wir sie bekennen und uns davon abwenden. So heißt es beispielsweise im Propheten Jesaja 43,25: „Ich, ich bin es doch, der deine Vergehen auslöscht. Um meinetwillen denke ich nicht mehr an deine Schuld.“ Und beim Propheten Micha lesen wir: „Er wird wieder Erbarmen mit uns haben, er wird niedertreten unsere Schuld! Ja, du wirfst all unsere Sünden in die Tiefen des Meeres hinab“ (7,19).
Corrie ten Boom war eine niederländische Christin und rettete Juden während der nationalsozialistischen deutschen Besetzung der Niederlande. So rettete sie viele Juden vor dem Holocaust. Auch sie wusste, wie wichtig Vergebung ist. In ihrem Buch Weltreisende im Auftrag Gottes schrieb sie, ihr liebstes Bild sei, wie von Gott vergebene Schuld ins Meer geworfen wird: „Wenn wir unsere Sünde bekennen, wirft Gott sie in den tiefsten Ozean, sie ist weg ... Ich denke, Gott stellt dann ein Schild auf, auf dem steht ‚Fischen verboten‘.“
Wenn Gott uns unsere Fehler und Schuld vergibt, dann ist uns wirklich ganz vergeben. Magst du dieses Angebot nicht annehmen? Wenn du Hilfe dabei brauchst oder mehr erfahren möchtest oder auch etwas kommentieren möchtest, klicke einfach auf meinen Namen und schreib mir. Ich freue mich darauf, von dir zu lesen!
Dieser Artikel ist eine Vertiefung zu dem Video "Wasch mich".