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Christen vs. Christus (2/2)

Blog, Christlicher Glaube

Im ersten Teil dieser Vertiefung haben wir uns relativ ausführlich mit dem "Fehlverhalten" der Christen beschäftigt. Nun wollen wir uns mit dem Verhalten und dem Namensgeber selbst beschäftigen: Jesus Christus. Der Name "Jesus" bedeutet übrigens "Der Herr ist Heil - Rettung", während Christus der "Gesalbte" oder auch Messias bedeutet.

Jesus war ein Mensch aus Fleisch und Blut. Er hatte Gefühle. Die Bibel berichtet, dass er geweint, gelacht und getrauert hat. Wir wissen aus Berichten in den Evangelien, dass er durchaus auch ärgerlich werden konnte, gegessen, getrunken und gefeiert hat. Und er empfand Schmerzen. Aber Jesus war viel mehr als ein Mensch wie du und ich, denn er war Gottes eigener Sohn! Somit war er Gott und Mensch zugleich (dazu mehr in einer anderen Vertiefung).

Jesus auf eine Seite packen zu wollen, wird nicht funktionieren. Daher werden wir uns hier zwei Aussagen Jesu anschauen, die im Gegensatz zu dem stehen, wie sich Christen manchmal leider verhalten:

  1. Liebt eure Feinde:

In Matthäus 5,44 (NeÜ) sagt Jesus: "Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen." Ein Feind ist nicht unbedingt jemand, mit dem ich eine kriegerische Auseinandersetzung führen muss. Das kann auch jemand sein, der mir einfach unsympathisch ist und eine komplett entgegengesetzte Lebensauffassung oder auch andere religiöse Ansichten hat. Und auch ein Verfolger ist nicht unbedingt jemand, der mich verfolgt, um mich körperlich anzugreifen, sondern es kann jemand sein, der mich verbal angreift oder unschön von mir redet oder mich mobbt. Jesus macht hier ganz deutlich, dass wir jedem Menschen mit Liebe begegnen sollen. Mehr noch, wir sollen sogar für die Menschen beten, die uns nicht wohlgesonnen sind. Im Klartext bedeutet das: All mein Reden und Handeln, dass nicht von der Liebe geprägt ist, steht im krassen Gegensatz zu Jesu Aufforderung.

  1. Er zwingt niemanden:

Im Evangelium des Johannes lesen wir: "Doch allen, die ihn aufnahmen, gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden. Das sind die, die an seinen Namen glauben" (1,12 NeÜ). Auf den ersten Blick passt dieser Vers vielleicht nicht so ganz. Aber wenn wir ihn uns genauer anschauen, dann merken wir, dass es eben durchaus Menschen gibt, die Jesus nicht annehmen, denn das "doch" weist darauf hin. Und so wie Jesus einlädt, aber niemanden zwingt, so dürfen auch wir Christen Menschen einladen, Jesus als ihren Herrn anzunehmen, aber niemals Druck oder Zwang ausüben. Wir dürfen aber für die Menschen beten und Gott kann ihre Herzen verändern.

Jesu Motivation im Umgang mit den Menschen war immer seine Liebe zu ihnen. Er hatte Mitleid mit den Zerbrochenen und Außenseitern der Gesellschaft. Er kümmerte sich um die Kranken und die Prostituierten. Er tadelte die Pharisäer und wies sie immer wieder darauf hin, wie mit Menschen umgegangen werden sollte.

Wir lesen in den Evangelien ganz viele Geschichten: Da ist das verlorene Schaf, das von seinem Hirten gesucht wird, bis er es findet. Der verlorene Sohn, der sein vorzeitig ausgezahltes Erbe verprasst und letztendlich pleite und arbeitslos zu seinem Vater zurückkehrt, der ihn liebevoll wieder aufnimmt. All diese Geschichten sollen uns auf den zentralen Punkt hinweisen, dass Gott uns nachgeht und uns mit offenen Armen empfängt. Folgende Aussage macht das sehr deutlich: "Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat" (Johannes 3,16 NLB).

Diese Liebe Gottes zieht sich wie ein roter Faden durch die Bibel. Gott sehnt sich nach einer Beziehung mit uns. Jesu Kommen, sein Werk und schließlich sein Tod und seine Auferstehung zeigen, dass Gott den entscheidenden Schritt auf uns zugekommen ist. Jesus musste nicht für uns sterben. Er gab sein Leben freiwillig hin und hat damit die Trennung zwischen seinem Vater und uns aufgehoben. Das wird deutlich, als im Tempel zum Zeitpunkt des Todes Jesu der Vorhang entzwei riss. Dieser Vorhang trennte das Heiligtum vom Allerheiligsten. Das Allerheiligste durfte nur der Hohe Priester betreten und das auch nur einmal im Jahr. Nun war der Zugang zu Gott wieder offen, denn Jesus starb, um uns von unserer Schuld zu erlösen. Jesus macht uns aber auch deutlich, dass der Weg zu Gott nur über ihn geht. Er sagt: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich" (Johannes 14,6 NLB). Wir brauchen keinen anderen Vermittler mehr.

Jesus lädt uns ein, sein Geschenk der Vergebung und des ewigen Lebens anzunehmen. Wie das geht? Durch eine Beziehung mit ihm. Und dazu brauchen wir keine Riten oder Liturgien. Ein einfaches Gebet genügt. Johannes, einer der Jünger Jesu, schreibt in einem seiner Briefe: "Doch wenn wir ihm unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns vergibt und uns von allem Bösen reinigt" (1. Johannes 1,9 NLB).

Wir möchten dich einladen, Jesu Einladung anzunehmen. Wenn du Fragen hast oder jemanden zum Reden oder Beten brauchst, dann melde dich bei uns. Gerne helfen wir dir weiter.

Sei gesegnet!

 

Daniela Bernhardt-Lohfink

 

Dieser Artikel ist eine Vertiefung zu dem Video "Christen vs. Christus".

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